Es ist Zeit für einen Mutausbruch

Ich war schon immer reiselustig und der Traum, eine längere Zeit im Ausland zu verbringen, begleitete mich schon lange. Gewagt hatte ich den Schritt noch nicht, denn bisher hatte es wegen Ausbildung, Studium, Beruf etc. nie gepasst, so redete ich mir zumindest gerne ein. Doch plötzlich lag mein bisheriges Leben in Trümmern vor mir und ich wusste – jetzt oder nie.

Also fasste ich mir ein Herz und fragte eines Tages meine Chefin, ob ich mich für drei Monate beurlauben lassen könnte. Nachdem der Vorstand zugestimmt hatte und meine Vertretung organisiert war, bekam ich das endgültige „Go“ und das einst Unvorstellbare wurde plötzlich Realität. Rückblickend war die größte Hürde, den Mut zu haben, den ersten Schritt zu wagen, zu meinen Träumen zu stehen, sie auszusprechen und wahr werden zu lassen. Aber das hatte ich geschafft, also erste Herausforderung – Check.

Eine gute Planung ist das A und O

Nachdem die vertraglichen Dinge geklärt waren, gab es noch viel zu tun: Route planen, Flüge buchen, Impfungen beim Tropenarzt, Wohnung zwischenvermieten, Übergabe im Büro vorbereiten, Rucksack packen und so weiter. Das war sportlich in knapp zehn Wochen Vorbereitungszeit – ehrlich gesagt für mich anfangs undenkbar, aber am Ende hat wie immer alles irgendwie geklappt. Naja, fast, Spanisch-Crashkurs und Selbstverteidigungskurs waren nicht mehr drin, aber das konnte ich vor Ort noch nachholen, zumindest Ersteres.


Ein paar Wochen später war es dann soweit und ich begann meinen dreimonatigen Auslandsaufenthalt in Panama und Südamerika. Meine Eltern brachten mich zum Bahnhof und ich fuhr alleine zum Flughafen. Mit jedem zurückgelegten Kilometer ließ der Druck nach und die Reise wurde für mich immer realer. Die Tage zuvor hatte ich nur funktioniert und wie in einer Blase gelebt, aber jetzt war ich bereit für das Abenteuer, auf das ich mich seit Jahren gefreut hatte.

Der Abschied von meinen Freunden und meiner Familie fiel mir schwer. Gleichzeitig zeigte er mir aber auch, wie viele tolle Verbindungen mich begleiteten. Es war ein gutes Gefühl zu wissen, dass mich viele vermissen und in Gedanken bei mir sind. „Ihr werdet mir fehlen, aber jetzt ziehe ich erst einmal alleine in die weite Welt“, machte ich mir in Gedanken Mut. Ich ahnte schon, dass mich eine aufregende Reise erwarten würde, die mich weit weg von zu Hause, aber auch näher zu mir selbst bringen würde.