Die erste Woche verging wie im Flug. Ich hatte einen vollen Terminkalender. Ich hatte mir viel vorgenommen. Denn neben dem Volunteer-Programm wollte ich auch noch den verpassten Spanischkurs nachholen. An eine gemütliche Ankunft im Paradies war also nicht zu denken – ich hatte alles durchgetaktet und direkt den Sprung ins kalte Wasser gebucht.

Um 6.30 Uhr klingelte der Wecker. Nach einer kurzen Mediationseinheit wurde ich mit dem Wassertaxi zur Hauptinsel gebracht. Von acht bis zwölf Uhr war dann Spanisch lernen angesagt. Nach einer kurzen Mittagspause ging es weiter ins Community Center, wo ich bis 18 Uhr mit den einheimischen Kindern spielte.

Anfangs war ich sehr motiviert, den Sprachkurs zu machen. Doch die Vorfreude verwandelte sich schnell in Überforderung. Ich hatte mir keine Zeit gelassen, mich einzugewöhnen und die Lehrer sprachen fast ausschließlich Spanisch, um uns in die Sprache einzuführen. Obwohl ich das Sprechen üben wollte, war es mir peinlich, vor anderen zu sprechen, wenn ich mir nicht sicher war, ob ich die richtigen Worte wählte oder die Grammatik richtig anwendete. Außerdem war ich von den vielen neuen Eindrücken überfordert, so dass mir schnell der Kopf rauchte und ich die letzte Unterrichtsstunde herbeisehnte. Ich hatte einfach noch keine Kapazitäten, um eine neue Sprache zu lernen. Ich musste mich erst einmal alleine mit der neuen Situation in dem fremden Land zurechtfinden. Nichtsdestotrotz war die Sprachschule eine gute Möglichkeit Kontakte zu knüpfen und ab und zu das schuleigene WLAN zu nutzen, um mit Deutschland in Kontakt zu bleiben.

Abends ging es dann mit dem Wassertaxi wieder zurück auf die Insel. Am Volunteer House angekommen, kühlte ich mich kurz im Meer ab, kochte Abendessen und genoss den Sonnenuntergang auf dem Steg. In der Hängematte, meinem Lieblingsplatz, ließ ich den Abend ausklingen oder fiel kurz darauf todmüde ins Bett.

Nachdem ich die erste Woche überstanden hatte, wurde es entspannter. Ich fand mich immer besser zurecht und hatte mittlerweile eine tägliche Routine entwickelt. Außerdem waren Kathys Eltern wieder abgereist und so konnten wir gemeinsam die Gegend erkunden und die Seele baumeln lassen. Das tat gut, denn zwischendurch fühlte ich mich manchmal sehr einsam und verloren. Ein ganz neues und ungewohntes Gefühl für mich. Auch die Sprachbarriere forderte mich immer wieder heraus und brachte mich an meine Grenzen. Mein ganzer Körper stand unter ständiger Anspannung, wie ich rückblickend sagen kann.

Die Zeit in Panama erlebte ich zwiespältig. Auf der anderen Seite erlebte ich die Schönheit der Natur und die Verbundenheit mit den Kindern in einem Ausmaß, wie ich es mir vorher nicht hätte vorstellen können.