Sonnige 32 Grad Celsius erwarteten mich in Casco Viejo, der Altstadt Panamas. Doch anstatt die Umgebung zu erkunden, fiel ich erst einmal todmüde ins Bett. Meine neun Mitbewohner und das Chaos um mich herum im Mehrbettzimmer meines Hostels waren mir dabei genauso egal wie die Tatsache, dass es noch früh am Abend und die Nacht lang war. Ich musste mich erst einmal akklimatisieren und Energie tanken. Schließlich war Panama City nur ein kurzer Zwischenstopp auf meiner Reise.

Nach zwölf Stunden Komaschlaf checkte ich ein und kam beim Frühstück mit den anderen Gästen ins Gespräch. Ich liebte es, wenn die Langzeitreisenden aus dem Nähkästchen plauderten. Sie erzählten von wilden Abenteuern, nachhaltigen Begegnungen, verrückten Geschichten fernab des Gewohnten. Meine Seele rieb sich die Hände und jubelte innerlich, endlich wusste sie, was mich erwartete. Nach den Gesprächen wurde meine Vorfreude auf das, was mich in den nächsten Monaten erwarten würde, noch größer.

Das Glück war auf meiner Seite, denn das Hostel Selina Casco Viejo Panama City war ein wunderbarer Ausgangspunkt, um das historische Viertel zu Fuß zu erkunden. Schließlich brauchte ich nur aus der Eingangstür zu stolpern, um mich in den engen Gassen der Altstadt wiederzufinden. Die bunten Häuser mit ihren schmiedeeisernen Balkonen und liebevoll restaurierten Fassaden zogen mich in ihren Bann. An jeder Ecke gab es etwas Neues zu entdecken. Charmante Kunstgalerien, Souvenirläden und gemütliche Cafés luden zum Verweilen ein.

Ich ließ mich von meinen Gedanken treiben, bis sich gegen Mittag der Appetit auf etwas Leichtes und Erfrischendes einstellte. Was wäre da besser geeignet als eine leckere Ceviche? Schon der Geruch von frischem Fisch und den verschiedenen Zutaten ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ich konnte es kaum erwarten, den ersten Bissen zu probieren. Die Ceviche bestand aus frischem, in Zitronensaft mariniertem Fisch, kombiniert mit Zwiebeln, Koriander, Avocado und einer leichten, pikanten Sauce. Die Farben und Aromen waren einfach verführerisch. Ich nahm einen Löffel Ceviche und spürte sofort die erfrischende Säure des Zitronensafts auf der Zunge.

Nach meinem Rundgang durch die Altstadt kehrte ich am Nachmittag ins Hostel zurück, um mich auszuruhen. Die Atmosphäre dort gefiel mir. Die Wände der Gemeinschaftsräume waren mit Kunstwerken lokaler Künstler geschmückt und das ganze Design hatte einen modernen und kreativen Touch. Überall wurde gelacht und es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Ich beschloss, die letzten Stunden auf der Dachterrasse zu verbringen, von wo aus man einen herrlichen Blick auf die umliegenden Gebäude und die lebendige Atmosphäre der Altstadt hatte. Der Sonnenuntergang tauchte die Altstadt in ein warmes Licht und ich fühlte mich dankbar für die unvergesslichen Erlebnisse, die ich an diesem Tag gesammelt hatte.

Ich war dankbar für diesen schönen Beginn meiner Reise. Nachdem die letzten Sonnenstrahlen hinter den Dächern verschwunden waren, machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof, um den Nachtbus nach Bocas del Toro zu nehmen. Dort wollte ich für die nächsten vier Wochen die soziale Einrichtung Give and Surf unterstützen.